opera nova
In unserer Alltagswahrnehmung erscheint die Welt als eine feste, objektive Realität. Doch die Wahrheit könnte überraschender nicht sein: Unsere Realität ist eine höchst persönliche Interpretation der Welt, geprägt von unserer individuellen Wahrnehmung, die selektiv und durch Erfahrungen, Vorstellungen und emotionale Zustände beeinflusst ist. Jeder Mensch lebt gewissermaßen in seiner eigenen, maßgeschneiderten Realität, irgendwo zwischen Himmel und Hölle.
Dieses Phänomen findet seine theoretische Untermauerung im Konzept des Konstruktivismus, wie es von dem Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick vorgestellt wurde. Watzlawick betonte, dass die von uns wahrgenommene Realität kein direktes Abbild der objektiven Welt ist, sondern vielmehr das Ergebnis der Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten und interpretieren. Unsere Wahrnehmungen, Gedanken und Überzeugungen formen aktiv die Realität, in der wir leben. Watzlawick prägte den Satz: »Die Wahrnehmung der Realität ist nicht die Realität, sondern die Realität.«
Die Übertragung dieses Konzepts auf die Betrachtung von Kunstwerken eröffnet faszinierende Perspektiven. In der Kunst wird die Wahrnehmung von Bildern nicht nur als passiver Akt des Sehens verstanden, sondern als aktiver Prozess der Bedeutungszuschreibung. Jedes Bild, jede Skulptur und jede Installation kann unendlich viele Realitäten bieten, abhängig von den individuellen Erfahrungen und Gefühlszuständen des Betrachters.
unreal Reality lädt daher dazu ein, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen, um zu erkennen, dass das, was wir sehen und fühlen, stets eine Interpretation ist. Der Betrachter wird dazu aufgefordert, seine persönlichen Realitäten zu erforschen, um zu verstehen, dass scheinbar jede feste Wahrheit eigentlich flexibel und mehrdeutig ist.
Die hier gezeigten fotorealistischen Arbeiten sind von einer Bildsprache geprägt, die von Florian Reckerts 25-jähriger Erfahrung als Digital Artist in der Werbebranche beeinflusst ist und nutzen Elemente traditioneller, regionaler Natur- und Landschaftsfotografie sowie fortgeschrittene Postproduktionstechniken. Hierbei kommen Komposition, Kreativ-retusche und eine spezielle Farbgestaltung zum Einsatz, teilweise ergänzt durch den gezielten Einsatz generativer KI, wobei Reckert ausschließlich eigenes, selbst fotografiertes Bildmaterial als Grundlage verwendet. Diese Techniken ermöglichen es, visuell komplexe Arbeiten zu schaffen, die die Grenzen zwischen scheinbar realer und konstruierter Welt verwischen.
unreal Reality schafft nicht nur eine Plattform für ästhetische Erfahrung, sondern fungiert auch als ein psychologisches Experimentierfeld, in dem die Betrachter lernen können, den Konflikt zwischen tief verwurzelten Denkmustern und der Wahrnehmung sogenannter Realität zu erkennen und konstruktiv darauf zu reagieren. Diese Erfahrung erweitert die Grenzen der persönlichen Wahrnehmung und bietet die Möglichkeit, die Welt in einem neuen Licht zu sehen – nicht als eine Ansammlung von Fakten, die es zu akzeptieren gilt, sondern als einen lebendigen Raum voller Möglichkeiten, der ständig neu interpretiert und gestaltet werden kann.
Dieses Portfolio wird ständig mit neuen Arbeiten aus dem hauseigenen Labor erweitert.
Become active part of the universal transformation movement now
In our everyday perception, the world appears as a fixed, objective reality. However, the truth could not be more surprising: Our reality is a highly personal interpretation of the world, shaped by our individual perception, which is selective and influenced by experiences, beliefs, and emotional states. Each person lives, in a way, in their own customized reality, somewhere between heaven and hell.
This phenomenon finds its theoretical underpinning in the concept of constructivism, as introduced by communication scientist Paul Watzlawick. Watzlawick emphasized that the reality we perceive is not a direct reflection of the objective world but rather the result of how we process and interpret information. Our perceptions, thoughts, and beliefs actively shape the reality in which we live. Watzlawick coined the phrase: »The perception of reality is not reality, but reality.«
Applying this concept to the viewing of artworks opens up fascinating perspectives. In art, the perception of images is not merely understood as a passive act of seeing but as an active process of attributing meaning. Each picture, sculpture, and installation can offer infinitely many realities, depending on the individual experiences and emotional states of the observer.
unreal Reality thus invites viewers to question their own perception to recognize that what we see and feel is always an interpretation. The observer is encouraged to explore their personal realities to understand that seemingly every fixed truth is actually flexible and ambiguous.
The photorealistic works presented here are characterized by a visual language influenced by Florian Reckert’s 25 years of experience as a digital artist in the advertising industry and utilize elements of traditional, regional nature and landscape photography, as well as advanced post-production techniques. Composition, creative retouching, and a specialized look development are employed, partially supplemented by the targeted use of generative AI, with Reckert exclusively using his own, self-photographed material as a basis. These techniques enable the creation of visually complex works that blur the boundaries between seemingly real and constructed worlds.
unreal Reality not only provides a platform for aesthetic experience but also functions as a psychological experimental field where viewers can learn to recognize and constructively respond to the conflict between deeply rooted thought patterns and the perception of so-called reality. This experience expands the boundaries of personal perception and offers the opportunity to see the world in a new light — not as a collection of facts to be accepted but as a vibrant space full of possibilities, constantly open to new interpretations and creations.
This portfolio is continuously expanded with new works from the
in-house lab.